Der Regierungsrat Basel-Stadt will die Dokumentationsstelle nicht unterstützen. Wir bleiben dran.
Hier unser Mail-Brief an die Mitglieder des Grossen Rates:
Sehr geehrte Frau Grossrätin
Sehr geehrter Herr Grossrat
Die Regierung empfiehlt dem Grossen Rat, den Anzug Ballmer betr. Unterstützung der Dokumentationsstelle Atomfreie Schweiz abzuschreiben. Die Begründung der Ablehnung zeigt, dass die Regierung Sinn und Zweck dieser Institution nicht verstanden hat. Gerne stellen wir Ihnen die Dokumentationsstelle und damit unsere Arbeit persönlich vor (Tel. 079 439 60 40).
Der erfolgreiche Widerstand einer ganzen Region gegen das AKW-Projekt Kaiseraugst darf ohne Zweifel als historisches Ereignis bezeichnet werden. Die offiziellen Dokumente sind in staatlichen Archiven sicher verwahrt. Die historisch wertvollen Materialien der damaligen Protagonisten wären aber bei deren Hinschied für die Nachwelt und damit auch für die Forschung verloren. Dieses wertvolle Archivgut (Schriftstücke, Gegenstände, Erinnerungen in Form von Videoporträts, Plakate, Fotos, Filme, Broschüren und Bücher) wird durch die Dokumentationsstelle nach professionellen Kriterien erschlossen.
Die Dokumentationsstelle wird als Auskunftstelle für Medienschaffende, Doktoranden, Studentinnen, Lehrpersonen und andere vor Ort genutzt und kann auch online besucht werden. Das Staatsarchiv BS verweist entsprechende Anfragen an uns.
Unsere Arbeit findet Anerkennung. So schreibt uns das Historische Museum Basel: „Die Dokumentationsstelle Atomfreie Schweiz hat sich als erste Anlaufstelle für Fragen zur Anti-Atomkraft-Bewegung in unserem Lande etabliert. Sie leistet absolut wichtige Pionierarbeit, die wir gerne politisch und mit Know-how unterstützen.“
Das Weiterbestehen der Dokumentationsstelle ist nur gesichert, wenn auch die Finanzierung gesichert ist. Bei einem Jahresbudget von 35‘000 Franken übernimmt der Hauptsponsor einen Drittel. Der Rest muss jeweils durch Mitgliederbeiträge und Spenden gedeckt werden. Dieser Zustand ist für unsere Institution ein grosses Risiko. Eine spürbare Unterstützung durch den Kanton würde dieses Risiko wesentlich verringern. Legitimieren liesse sich ein Engagement mit dem Hinweis auf Artikel 31, Absatz 3 der Kantonsverfassung: „Er (der Staat) wendet sich gegen die Nutzung von Kernenergie und hält keine Beteiligung an Kernkraftwerken“.
Sicher gibt es Möglichkeiten, wie der Grosse Rat die Dokumentationsstelle auch gegen den Willen der Regierung unterstützen kann.
Mit freundlichen Grüsse
Dokumentationsstelle Atomfreie Schweiz
Roland Meyer, Präsident
Aernschd Born, Kurator
Dokumentationsstelle Atomfreie Schweiz, Kleinhüningerstrasse 139, 4057 Basel, PC 60-638561-1 // POFICHBEXXX // CH24 0900 0000 6063 8561 1, info@atomfrei.ch // www.atomfrei.ch // www.facebook.com/dokuatomfrei