Hiobsbotschaft

Liebe Freundinnen und Freunde der Dokumentationsstelle Atomfreie Schweiz

mit der soeben versandten Medienmitteilung müssen wir Euch eine unerfreuliche Nachricht überbringen. Der Mietvertrag für die Liegenschaft Freiburgerstrasse 80 in Basel wird vom Vermieter, dem Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, nach dem 30.11.2016 nicht mehr verlängert. Grund sind bauliche Veränderungen im Zusammenhang mit der Asylproblematik. Details erfahrt Ihr hier: https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/aktuell/news/2016/2016-03-21.html

Somit müssen die Dokustelle und die Hauptmieter Barbara Preusler und Aernschd Born, die seit zehn Jahren das Haus bewohnen und bewirtschaften, für Anfang Dezember eine neue Bleibe suchen. Der Entscheid kommt für uns alle sehr überraschend. Das Mietverhältnis schien gut und sicher zu sein.

An der Mitgliederversammlung von morgen, dem 1. April 2016, werden wir die weiteren Schritte beraten.
Herzlich und traurig
Aernschd Born, Kurator

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Medienmitteilung der Dokumentationsstelle Atomfreie Schweiz vom 31.3.2016

Flüchtlingsstrom vertreibt lokale Kultur-Institution

Vor wenigen Tagen wurden die Betreiber des Kulturpavillons und der «Dokumentationsstelle Atomfreie Schweiz» an der Freiburgerstrasse 80 in Basel vom Vermieter informiert, dass das Mietverhältnis Ende November 2016 nicht verlängert wird. Grund sind die beabsichtigten Erweiterungsbauten beim Asylzentrum «Bässlergut».

Damit wird kurzfristig eine private Institution auf die Strasse gestellt, die seit Jahren kulturelle und kulturpolitische Projekte realisiert. Im Zentrum steht heute die vor einem Jahr eröffnete Dokumentationsstelle Atomfreie Schweiz, die Aernschd Born im Auftrag des gleichnamigen Vereins mit grossem Engagement aufbaut. Gesammelt und archiviert werden hier die Dokumente der Volksbewegung gegen Atomkraft, verbunden mit einer permanenten Ausstellung und mit Möglichkeiten thematischer Veranstaltungen.

Vor knapp zehn Jahren eröffneten hier Aernschd Born und Barbara Preusler den Kulturpavillon mit unzähligen Konzerten einheimischer und internationaler Künstler, mit Rap- und Literaturveranstaltungen und mit der legendären Poetry-Slam-Reihe «GrenzgängerSlam» mit Laurin Buser. Viele Projekte wurden hier angestossen und realisiert: Die Aktion «Lieder gegen die Kälte», die Gründung der Schweizer «LiederLobby», ein Ton- und Filmschneide-Studio, um nur einige zu nennen. Stets hat das Kulturduo Preusler/Born seine Projekte eigenfinanziert, ohne Subventionen durch den Kanton Basel-Stadt.

2013 beendeten Preusler/Born die Veranstaltungen, um Ressourcen frei zu machen für weitere Projekte wie Regiearbeiten, die Born Band Basel und für die zeitintensive Arbeit als Kurator der Dokustelle. Diese einmalige Verbindung diverser Bereiche unter einem Dach – wohnen gehört auch dazu – wird nun auf einen Schlag zerstört.

Nachdem der Vermieter, das Bundesamt für Bauten und Logistik, das Mietverhältnis auf den 30.11.2016 beenden will, um Platz zu machen für das Staatssekretariat für Migration, suchen die Dokustelle und Preusler/Born in Basel neue Räumlichkeiten für ihre Aktivitäten. Auch wenn allen Beteiligten einsichtig ist, dass Asylsuchende Anrecht auf schnelle Verfahren haben, befremdet doch der abrupte Schlusspunkt unter ein bisher vertrauensvolles und als sicher bezeichnetes Mietverhältnis.

Die Mietparteien bitten die Verantwortlichen der zuständigen Stellen, ihren Entscheid nochmals zu überdenken.

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